Am Donnerstag, den 11. Februar 2010 um 13:00 Uhr auf dem Unteren Waisenhausplatz wird Richard Stallman, Mitgründer von GNU/Linux einen Protest gegen die Berner Übereinkunft über das Urheberrecht führen.
Der Protest kritisiert aus mehreren Gründen die Berner Übereinkunft als inakzeptabel in der Internet-Ära:
Das Urheberrecht hält viel zu lang.
Werke sollten nur urheberrechtlich geschützt sein, falls sie eine Copyright-Notiz enthalten.
Der "Drei-Schritte-Test" für Ausnahmen zum Urheberrecht stellt den Urheber über die Öffentlichkeit und schränkt Freiheiten ein, die die Internet-benutzende Öffentlichkeit haben muss.
Richard Stallman hat die Entwicklung des GNU/Linux-Betriebssystems gestartet, das heute auf mehreren zehn Millionen Computern benutzt wird. Seit einiger Zeit setzt er sich für die Rechte von Computerbenutzern gegenüber den Schöpfern von Software ein. Für seinen Einsatz erhielt er bereits Stallman erhielt den ACM-Grace-Hopper-Preis, eine MacArthur-Stiftung-Mitgliedschaft, die Auszeichnung Electronic Frontier Foundation's Pioneer, und den Takeda-Preis für soziale und ökonomische Verbesserung, sowie mehrere Ehrendoktortitel. Jetzt stellt er sich gegen die Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst.
Stallman sagt: "Das bestehende Urheberrecht macht einige Stars sehr reich, unterstützt einen kleinen Teil der Künstler adäquat und ist ein elendes Versagen für den Rest. Andererseits ist es gut darin, Großunternehmen und die Musikindustrie zu unterstützen – und nun gehen sie so weit, Filesharing zu verbieten. Es ist ein System das unsere Freiheiten attackiert, damit es unser Geld verschwenden kann. Neue Methoden können die meisten Künstler besser stellen und gleichzeitig unsere Freiheit respektieren. Nur die Urheberrechtsindustrie wird verlieren."
Nationalrätin Edith Graf-Litscher stimmt zu: "Das derzeite Urheberrecht ist keine faire Balance zwischen der Öffentlichkeit und den Urhebern. Der freie Austausch von Wissen wird zum Wohle der Urheberrechtsinhaber behindert. Die Piratenpartei Schweiz unterstützt stimmt zu, Parteipräsident Denis Simonet: "Wir unterstützen Stallmans Anliegen. Wir brauchen einen Ausgleichen zwischen Autoren und Öffentlichkeit." Die Tux-Partei der Universität Bern und die Studentenvertreter der Fakultät der Informatik und angewandte Mathematik unterstützen Stallmans Vorschlagen und werden dem Protest beitreten.
Der Protest folgt unmittelbar auf einen Vortrag über Copyright um 10:00 Uhr in der Aula der Universität Bern. Nach dem Vortrag wird Stallman mit den Demonstranten von der Aula des Hauptgebäudes der Universität zum Unteren Waisenhausplatz ziehen und dort eine Kundgebung halten.